In letzter Zeit mehren sich jedoch die Stimmen, dass Milch auch sehr negative Effekte auf den menschlichen Körper haben könnte. Das renommierte Ernährungswissenschaftsmagazin der Oxford Universität „Advances in Nutrition“ hat in seiner Maiausgabe (Volume 10, Issue suppl_2, May 2019) eine ganze Sonderbeilage zu diesem Thema herausgebracht. Und das Wellnessportal FITBOOK.de des Axel Springer Verlags hat zu gleichem Thema am 29. Mai 2019 einen Artikel mit dem Titel „Macht uns Milch wirklich krank?“ veröffentlicht.
Uns interessiert natürlich speziell der Einfluss von Milchprodukten auf die Prostata. Dazu erläutert die Ernährungsberaterin Helena Ahonen, dass vor allem die in der Milch enthaltenen Wachstumshormone ein Risiko darstellen. „In Milch sind insulinähnliche Wachstumsfaktoren enthalten, besser bekannt als IGF-1. Sie kommen von Natur aus auch im menschlichen Körper vor. Zu große Mengen davon im Blut erhöhen jedoch das Risiko auf ungesunde Zellveränderungen.“ Das erklärt Ahonen im von FITBOOK durchgeführten Interview.
Diese Wachstumshormone und deren wachstumsfördernder Effekt beschränken sich aber nicht nur auf die Muskeln sondern führen in vielen Fällen auch zu einer ungesunden Vergrößerung der Prostata also der Prostatahyperplasie. Und laut der Gesundheitsexpertin begünstige IGF-1 ebenso das Wachstum von Tumorzellen an anderen Stellen im Körper.
Für Aufsehen sorgten auch die Erkenntnisse des Medizin Nobelpreisträgers Alfred zu Hausen im Zusammenhang mit Milch. Er veröffentlichte zusammen mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum DKFZ im Rahmen einer Pressekonferenz im Februar diesen Jahres Erkenntnisse zu in der Milch enthaltenen sogenannten BMMF (Bovine Milk and Meat Factors). Eine frühkindliche Infektion mit dieser bisher unbekannten Klasse von Erregern aus Kuhmilch und aus Rindfleisch kann das Risiko für Darmkrebs, möglicherweise auch für andere Krebsarten und chronischen Erkrankungen, steigern. Dazu können Sie den folgenden Artikel auf der Internetseite des Merkur lesen: Kann Milch Krebs verursachen?. Hier finden Sie die Pressemitteilung von Prof. Dr. med. Dr. h. c. mult. Harald zur Hausen.
Eine weitere Theorie vertritt der Hautarzt Bodo Melnik, der unter anderem als Professor an der Universität Osnabrück lehrt. Er fokussiert sich auf die in Milch enthaltenen Mikro-Ribonukleinsäuren (miRNS). Er geht davon aus, dass beim Konsum von Milchprodukten diese miRNS wie ein Virus auf den menschlichen Körper übertragen werden. Diese richten dann durch ihre Aktivität schaden an den der Genen an.
Auch miRNS haben einen wachstumsfördernden Effekt und können die Entstehung von bösartigen Tumoren aber auch der Erkrankung an Prostatahyperplasie (Prostatavergrößerung) Vorschub leisten. Und Melnik warnt: „Der Verbraucher ist derzeit der genmanipulierenden Wirkung der miRNA des Rindes schutzlos und unbewusst ausgeliefert.“
Es gibt also eine Menge guter Gründe und Expertenmeinungen, die auf einen Verzicht oder zumindest eine starke Reduktion von Milchprodukten hindeuten. Speziell und vor allem dann wenn man bereits einer Prostatavergrößerung leidet.
Wir empfehlen Ihnen zumindest den Verzehr von Käse, Joghurt und Milchprodukten zu reduzieren. Insbesondere der pure Konsum von Milch ist sicherlich überdenkenswert. Es gibt zu viele konkrete Hinweise und Studien, die auf eine negative Beeinflussung des Prostatawachstums und einer Prostatakrebserkrankung durch den Konsum von Milch hinweisen. Die Alternativen sind leicht gefunden: Sojamilch, Mandelmilch, Hafermilch und Reismilch. Natürlich sollten sie bei diesen Produkten darauf achten, sie ungesüßten, also ohne zugesetzten Zucker, zu erwerben. Bei Käse- und Joghurt wird empfohlen auf Ziegen- und Schafsprodukte auszuweichen da diese zwar nicht unbedingt einen niedrigeren „Insulin-like growth factor 1“ (IGF-1) Wert, also einen geringeren Anteil an Wachstumshormonen, hat aber insgesamt gesünder ist aufgrund vieler anderer Faktoren. Lesen Sie hier einen kurzen Beitrag des MDR zu Milchalternativen.
SUPPLEMENT—ROLE OF MILK AND DAIRY PRODUCTS IN HEALTH AND PREVENTION OF NONCOMMUNICABLE CHRONIC DISEASES: A SERIES OF SYSTEMATIC REVIEWS in Advances in Nutrition Volume 10, Issue suppl_2, May 2019 unter: https://academic.oup.com/advances/issue/10/suppl_2 (abgerufen am 15.06.2019)
Nestle, Maike M. Sc.: „Ist Milch noch empfehlenswert?“ in: Verband für Unabhängige Gesundheitsberatung e. V. *
– Deutschland – unter: https://www.ugb.de/ernaehrungsberatung/milch/?milch-inhaltsstoffe (abgerufen am 15.06.2019)
Pomer, Laura: „Macht uns Milch wirklich krank?“ in: FITBOOK.de unter: https://www.fitbook.de/food/ist-milch-krebserregend (abgerufen am 15.06.2019)
zur Hausen, Harald Prof. Dr. med. Dr. h. c. mult. : „Neuartige Infektionserreger als Krebsrisikofaktoren“ in: Deutsches Krebsforschungszentrum – Stiftung des öffentlichen Rechts unter: https://www.dkfz.de/de/presse/download/Hintergrund-PK-Plasmidome_final.pdf (abgerufen am 15.06.2019)
mdr – Mitteldeutscher Rundfunk: „Alternativen zu Kuhmilch“ unter https://www.mdr.de/umschau/quicktipp/quicktipp-alternativen-zu-kuhmilch-100.html (abgerufen am 15.06.2019)
Ich trinke den Tee schon längere Zeit. Frage, wirkt sich der Tee negativ auf die Nierenfunktion aus?
Oder wirkt der Tee auch zur besseren Durchspülung und damit zur Erhaltung der Nierenfunktion.
Der Kokoraki (Krähenfuß-Wegerich) hat keine negativen Auswirkungen auf die Nierenfunktion. Er ist sehr bekömmlich und wir können ihn daher nur empfehlen.